Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges begannen auch die letzten zehn Lebensjahre von Thomas Mann. Er fertigte zunächst, nachdem man ihn sogar als Bundespräsidenten des neuen Deutschlands ins Gespräch gebracht hatte, die Schrift "Warum ich nicht nach Deutschland zurückkehre".
Mit dem Tode des US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt änderte sich in den USA die Politik in eine für Thomas Mann nicht mehr akzeptable Richtung. Vor allem den beginnenden Kalten Krieg kritisierte er heftig. Es kam zum Bruch mit der amerikanischen Politik, die ihm zuviel Sympathie für die Russen vorwarf. Dies war der Grund, weshalb er 1952 nach Europa zurückkehrte. Er zog wieder in die Schweiz, wo er zunächst in Erlenbach bei Zürich und später in Kilchberg, woi er sich eine schöne Villa kaufte, wohnte.
1949 war er zuvor erstmals wieder nach Deutschland anlässlich des 200. Geburtstages von Johann Wolfgang von Goethe zurückgekehrt. Vor allem in Westdeutschland wurde er kritisch beäugt, da man in ihm einen Befürworter Stalins sah. Mann jedoch machte klar, dass er "Deutschland als Ganzes" besuchen würde. Sowohl in Westdeutschland erhielt er den Goethe-Preis als auch in Ostdeutschland den Goethe-Nationalpreis.
Nach seinen Umzug in die Schweiz kam es zu regelmäßigen Besuchen Deutschlands. Kurz vor seinem Tode arbeitete er weiter an seinem Roman "Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" und veröffentlichte das Essay "Versuch über Schiller" anlässlich dessen 150. Todestages.
Letzmalig besuchte er am 20. Mai 1955 Deutschland und wurde Ehrenbürger von Lübeck. Bei einem Aufenthalt im holländischen Seebad Noordwijk bemerkte Mann am 18. Juli 1955 erstmalig einen ziehenden Schmerz im linken Bein, welche sich als Beinvenenthrombose herausstellte. Diese wurde anschließend nach seiner rückkehr in einem Schweizer Krankenhaus behandelt. Nach kurzzeitiger Besserung folgte ein Rückfall. Am 12. August 1955 verstarb Thomas Mann schließlich an den Folgen dieser Erkrankung. Er wurde am 16. August auf dem Friedhof von Kilchberg bestattet.